Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Alles was Elektronik oder Chemie betrifft aber nicht in die vorgegebenen Foren passt.

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Chemiker

Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Beitrag von Chemiker »

Hallo,

wenn ich daran denke, was die Kästen damals (60/70) im Vergleich gekostet haben, so war das nicht billig. Wir waren nicht reich. Die Kästen waren immer schöne Weihnachtsgeschenke und ich denke gern an die prima Zeit zurück, die ich mit ihnen verbracht hatte.

Nur durch Zufall bin ich Anfang des Jahres auf Ebay gestoßen. Mittlerweile habe ich die X-Laborkästen, die ich mir schon als Kind gewünscht hatte. Aber seinerzeit hatte ich mich für Philips-Elektronik entschieden. Mein Interesse an den Baukästen ist wiedererwacht und ich habe auch meine alten Kosmos Chemiekästen reaktiviert.

Es ist schade, daß die Baukästen heute nicht mehr so die Begeisterung bei Kindern wecken. Aber es gab damals keinen Computer und kein Handy. Und Fernsehen erst ab 17Uhr mit drei Programmen in schwarzweiß. Waren das schöne Zeiten. Nach der Schule wollte ich meine Kästen schon verkaufen, aber niemand wollte sie. Ich muß auch zugeben, daß die Beschäftigung mit den alten Kästen Konzentration erfordert, manchmal mehr als in meinem Beruf. :lol: Wahrscheinlich will man sich heute nicht nach der Schule noch so stressen?

Grüße
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Funker
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Beitrag von Funker »

Moin Moin,

stimmt! Auch ich habe immer nach den Kosmos-Kästen geschielt. Die waren aber recht teuer. Immerhin war ich stolzer Besitzer vom E 1003 und später E 2004 und -5. Ein leistungsfähiges Radio (z.B. der Kosmos 8 Transistor / 6-Kreiser) war damals nicht unbeding selbstverständlich. Damals kamen die Radiorekorder auf, die waren gut auf UKW, schlecht auf MW. Aber auch damals war die Beschäftigung mit der MW eher die Ausnahme. Zumindest bei meinen Kumpeln.

Meine Kinder (13 und 15) haben inzwischen null Interesse an Elektronikbaukästen. Mit 12 / 13 hat mein Sohn mal ein paar Schaltungen mit dem neueren Kosmos Kasten (Ebay) aufgebaut. Der Schwierigkeitsgrad ist aber in der Tat nicht besonders. Immerhin läuft durch das UKW-Modul der UKW-Empfänger. Das habe ich weder beim XU noch beim E 1003 hin bekommen. Allerdings hat ein Funkfreund in den 70ern tatsählich den UKW-Pendler von Philips zum Laufen gebracht. Wenn ich mal ganz viel Zeit und Lust habe, probiere ich es vielleicht nochmal.

tschüsssssssss

Peter
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Peter
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Re: Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Beitrag von Peter »

Chemiker hat geschrieben:

Es ist schade, daß die Baukästen heute nicht mehr so die Begeisterung bei Kindern wecken. Aber es gab damals keinen Computer und kein Handy. Und Fernsehen erst ab 17Uhr mit drei Programmen in schwarzweiß. Waren das schöne Zeiten. Nach der Schule wollte ich meine Kästen schon verkaufen, aber niemand wollte sie. Ich muß auch zugeben, daß die Beschäftigung mit den alten Kästen Konzentration erfordert, manchmal mehr als in meinem Beruf. :lol: Wahrscheinlich will man sich heute nicht nach der Schule noch so stressen?

Grüße
Hallo Chemiker,
heutzutage gibt es für Kinder aber auch viel mehr Spielsachen als damals. Es sind unzählige Elektrogeräte inklusive Computer am Markt. All diese Geräte gab es damals doch gar nicht.
Dann kann man schon verstehen, das der Elektrokasten/Chemiebaukasten heutzutage in großer Konkurrenz steht. Damit erklärt sich die geringe Verbreitung schon ganz von alleine. Natürlich sollte man aber auch die Erziehung und die finanziellen Möglichkeiten der Eltern nicht vergessen. Spielzeug ist heute doch eigentlich zu einem Wegwurfartikel geworden, weil die Kinder unglaublich schnell Langeweile an einer Sache entwickeln und dann etwas anderes haben wollen. Deshalb werden eher günstige Spielsachen aus China gekauft.
Die Eltern gehen eh davon aus, das die Dinge in Kürze in der Ecke liegen. Dadurch wird der Raum für hochwertiges Spielzeug ziemlich stark eingeengt. Ein weiteres Problem sind die gültigen Gesetzte für Spielzeug. Viele Dinge die es damals gab würden heute wahrscheinlich gar keine Zulassung für den Markt mehr bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
peter
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röhre

Beitrag von röhre »

Sehe das ähnlich wie Ihr. Ich habe 1977 mit Wunderwelt Elektrizität/Magnetismus angefangen und die nächsten sechs, sieben Jahre mit Elektronikkästen der Marken Philips und Stabo weitergemacht. Hach, waren das noch Zeiten!

Die Teenie-Medien par excellence gab es damals noch nicht, wenngleich ihre Vorgänger allesamt schon vorhanden waren: Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wurde etwa von 6 bis 1 Uhr ausgestrahlt und bracchte viele Stars (z. B. Deep Purple, Blondie, Spider Murphy Gang), die damals in die Kategorie Elternschreck fielen. Man konnte per BTX surfen und per Teletex mailen, und einige Branchen waren mit Autotelefon ausgestattet. Aber das waren noch recht trockene Dinge, wie später der Motorola-Knochen auch.

Manche denken bei Experimentierkästen an ein Spielzeug für Klassenstreber, die beim Schulsport wie nasse Säcke am Klettertau hängen. Aber das galt damals auch und gerade für Computer. Für einen 8-Bit-Rechner mit maximal einem Diskettenlaufwerk musste man, in heutiger Kaufkraft gerechnet, etwa 4.000 und später 1.200 Euro ausgeben. Der Käuferkreis beschränkte sich also fast ausschließlich auf Jünglinge und Männer, die zumindest im Vorfeld des Kaufs vorhatten, (Hobby-)Programmierer zu werden.

Außerdem waren die Sechziger und Siebziger eine Zeit des technischen und sozialen Aufbruchs. Die Frauenerwerbsquote war viel niedriger; Eltern nahmen sich Zeit für ihre Kinder, berücksichtigten ihre Neigungen und legten Wert auf pädagogisch sinnvolles Spielzeug. Die Technik wurde nicht als Bedrohung angesehen, sondern unvoreingenommen betrachtet. Heute kann man die Menschheit zunehmend in minderjährige Konsum-Idioten und (beim Anblick der Handy-Rechnungen) ohnmächtig gewordene Erwachsene, die sich in der heutigen Technikwelt nicht mehr zurechtfinden, einteilen.

Das Formatchaos in der Unterhaltungselektronik und die Werbung tun ihr übriges, um die Menschen zu verwirren. Früher erkannte man beim Anblick eines Werbespots, um welche Art von Produkt es sich überhaupt handelte. Heute informiert man sich darüber, was ein MP3-Player ist, und kurz darauf werden I-Pods beworben, und man fragt sich, was DAS denn schon wieder sei.

Als billig würde ich die heutigen Auktionsergebnisse nicht unbedingt bezeichnen. Je nach Bekanntheitsgrad eines Experimentiersystems ist vom unglaublichen Super-Schnäppchen (7 Euro inkl. versichertem Versand) bis zum dreifachen Neupreis alles drin. Seltene Stücke können sogar 200 Euro erreichen.

Habe vor kurzem wieder ein wenig mit dem Experimentieren angefangen. (Hier der Multivibrator aus dem Funk-Stabo II in überarbeiteter Form. Er basiert auf Versuch M-5, ist jedoch dem M-6 ähnelnd aufgebaut, und der Stufenkondensator sitzt jetzt an der anderen Stelle. Außerdem habe ich das Amperemeter weggelassen und den Lautsprecher ausgelagert. Da ich statt der dem Anleitungsbuch zugrunde liegenden Kastenkombination I/II nur die II/III vorliegen habe, musste ich auch die Auswahl der Kondensatoren anpassen, während sich bei den Widerständen und Halbleitern keine Änderungen ergeben. Die gestrichelten Kondensatoren können dem Funk-Stabo I entnommen werden bzw. müssen anderweitig beschafft werden.

Und hier ein verbesserter Aufbau (eine Schaltstufe mehr) mit geänderten Werten (beginnend mit 3,3 nF). Die Angaben 16 nF, 1,9 µF und 13,7 µF sind natürlich Vorzugswerte, die durch benachbarte Werte (z. B. 1,8 oder 2,2 µF bzw. 2x6,8 µF) ersetzt werden können. Noch gleichmäßiger ist die Abstufung 4,7 nF - 16,8 nF - 47 nF - 0,15 µF - 0,47 µF - 1,5 µF - 4,7 µF - 15 µF - 47 µF - 100 µF - 250 µF. (Die "Fünfzehnerwerte" muss man notfalls aus 2 Werten der E3-Reihe stückeln.) Dazu verschiebt man den Zweiochstreifen, der zur Parallelschaltung von 10+33 nF dient, um ein Loch nach rechts. Die 3 benachbarten Kondensatoren links vom 4,7er werden von 10/33/16 nF auf 47/10/6,8 nF abgeändert. Parallel geschaltet sind nun die zwei letzten und nicht die zwei ersten Werte. Der zweite 33-nF-Kondensator darf ebenfalls nicht mehr mit dem 0,22-µF-Kondensator parallel geschaltet werden. Man entfernt dazu den rechten Dreilochstreifen und ersetzt ihn durch einen Zweilochstreifen, der nur mit dem 0,22-µF-Kondensator verbunden ist. Zuletzt kommen hier, wie auch fast überall sonst, natürlich noch neue Werte hin: 1,5 µF statt 33 nF, 0,47 µF statt 0,22 µF und 0,15 µF statt 0,1 µF. Wenn der 1,5-µF-Typ nicht auf eine kurze Platine passt, muss man seinen linken Anschluss "im Freien" installieren und am Rand der Montageplatte einen Zweilochstreifen verlegen.)

Später fiel mir noch eine gleichmäßigere Abstufung ein, die ich nun im Wiki beschrieben habe.
Zuletzt geändert von röhre am 25.07.2007, 18:33, insgesamt 3-mal geändert.
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Chemiker

Beitrag von Chemiker »

röhre hat geschrieben: Manche denken bei Experimentierkästen an ein Spielzeug für Klassenstreber, die beim Schulsport wie nasse Säcke am Klettertau hängen.

Als billig würde ich die heutigen Auktionsergebnisse nicht unbedingt bezeichnen. Je nach Bekanntheitsgrad eines Experimentiersystems ist vom unglaublichen Super-Schnäppchen (7 Euro inkl. versichertem Versand) bis zum dreifachen Neupreis alles drin. Seltene Stücke können sogar 200 Euro erreichen.
Hallo Röhre,

danke für den interessanten Beitrag. Ja, so ein Streber war ich damals! Physik/Chemie eine 1, Sport 4-5. Nachmittags nach der Schule habe ich oft mit meinen Kästen gearbeitet (Kosmos Chemie, Philips Elektronik).

Bei Ebay habe ich einen Kosmos Chemie-Junior in gutem Zustand für 1 Euro erworben. Einen All-Chemist für weniger als 10 und einen C1 für 17 Euro. Das nenne ich billig. Man muß abwarten können und sich mit gebrauchter Ware begnügen.

Die Philips-Fans scheinen begüterter zu sein. Ich habe einen 2007 für 476 Euro weggehen sehen. Meine alten Kästen habe ich auch für gutes Geld bei Ebay verkaufen können.

Man kann bei Ebay einen kompletten Satz der Kosmos X-Labor Reihe (ohne XZ) für 100 Euro erwerben, wenn man es geschickt anstellt (keine unbespielte Neuware). Auch das nenne ich billig, kostet doch ein XN3000 im Laden 175 Euro (der nicht dasselbe bietet).

Beste Grüße,
Sven (der Chemiker)
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Level5
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Beitrag von Level5 »

Selbst bei den Philips-Kästen lassen sich noch einigermaßen günstige Einkaufspreise erzielen, wenn nicht zufällig ein Ebay-Neuling meint, er würde nur den Zuschlag erhalten, wenn er die ganze Zeit Meistbietender ist. Leider lassen sich Andere von diesen Aktionen provozieren, und treiben damit den Preis hoch.
Ich habe mir inzwischen angewöhnt, erst in der letzten Minute mein Gebot abzugeben, wenn der Preis bis dahin noch akzeptabel ist - mit Erfolg:

EE2013, neuwertig (unbespielt) für 69€,
EE2016, "" "" für 52€,
EE2017, "" "" für 56€.

Diese Preise finde ich noch akzeptabel, da es sich um neuwertige Ware handelt.
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röhre

Beitrag von röhre »

Ich habe vor dem Kauf verschiedene Angebote beobachtet, einige davon nur aus Neugier und ohne konkrete Kaufabsicht. Die Preise für gut bis bestens erhaltene Kästen bewegten sich oft in folgender Größenordnung:

Stabo ----------------------------------> 20 Euro
Philips EE 2040 oder EE 2050 ----> 30-40 Euro
Philips EE 2003 ------------------------> 70 Euro
Quelle by Philips EE2014 bis 2017 -> je 5 Euro, manchmal weit mehr

Allerdings habe ich auch einmal einen halbwegs kompletten EE 2003 für ca. 25 Euro gekauft. Genauer gesagt, der Verkäufer hatte eine Wühlkiste angeboten, die neben allerlei Krimskrams einen EE 2050 incl. Handbuch und Originalkarton umfasste, der ihm ziemlich inkomplett vorkam.
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Beitrag von Chemiker »

Interessant wird es beim 1007/1008 bzw. 2007/2008. Diese sind unter 200 Euro nicht zu bekommen (gebraucht/vollständig). Für verschweißte Neuware werden noch wesentlich höhere Preise erzielt (300-500 Euro)!!! :o

Nichts für ungut, aber 500 Euro, um ein grünes Fernsehbild im Streichholzschachtelformat zu sehen? :lol:
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röhre

Beitrag von röhre »

Chemiker hat geschrieben:Nichts für ungut, aber 500 Euro, um ein grünes Fernsehbild im Streichholzschachtelformat zu sehen? :lol:
Dafür gibt es zwei Gründe: Den Stolz des Selbstbauers und die Nostalgie. Immerhin waren Schwarzweißfernseher ohne Stationstasten damals noch im Handel. Das Ding war also einigermaßen Stand der Technik. Stell Dir vor, Du wärest drei Tage nach Neil Armstrongs denkwürdigen Schritten auf dem Mond an einem Autohaus vorbeilaufen und hättest dort eine Sojus- oder Redstone-Rakete kaufen können, die aus Platzgründen als Bausatz angeliefert wird. Könntest Du da widerstehen? Ich kann es nur deshalb, weil Geld bei mir durchaus eine Rolle spielt.

Aber im Grunde ist es natürlich so, dass für einen einzelnen Experimentierkasten kaum jemand soviel Geld ausgeben möchte. Wenn sich aber zwei, drei Last-Minute-Bieter finden, die für einen EEx007/08 auf Neuwagen oder Urlaub oder was auch immer verzichten, kommen natürlich hohe Preise zusammen.
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Beitrag von Level5 »

Verschweisste Neuware ( 2007/2008 ) wird nicht gerade häufig angeboten...wer konnte damals schon wissen, dass es einmal Ebay geben wird?

Da Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, darf man sich nicht darüber wundern. Ich musste für meinen verschweissten 2007 auch tief in die Tasche greifen.

Wer seltene Briefmarken sammelt (oder Koi-Karpfen), wird sicher andere Preise gewohnt sein - Briefmarken sind in meinen Augen nur ein Stückchen Papier mit etwas Farbe drauf - dafür würde ich auch nichts ausgeben wollen :wink:

Ich sammele die verschweissten Kästen einfach aus Erinnerungsgründen (die werde ich auch nicht mehr verkaufen und bleiben ungeöffnet).
Zum Experimentieren kaufe ich zusätzlich Teilesammlungen und günstige Kästen.

Wer sich mal im Bereich Musikelektronik (Analoge Synthesizer) umsieht, wird in ganz anderen Dimensionen denken: da wird selbst für defekte Geräte noch ein Vermögen geboten :shock:

Ich besitze 2 Elektor Formant Synthesizer von 1976/77 (Selbstbau), die ich im letzten Jahr noch zu humanen Preisen ersteigert habe. Wenn ich nun beobachte, für welche Beträge die Dinger weggehen...
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Beitrag von Chemiker »

röhre hat geschrieben: Dafür gibt es zwei Gründe: Den Stolz des Selbstbauers und die Nostalgie.
Ich hatte selbst diese Kästen und war damals als 14jähriger auch stolz wie Bolle, einen "Fernseher selbst gebaut zu haben". Aber im grunde war das Täuschung, denn es werden nur die fertigen abgeglichenen Module zusammengesteckt. Ohne Meßgerätepark (der ein Vermögen kostet), kann man einen Fernseher gar nicht abgleichen. Mann kann auch keinen UHF-Verstärker mit den Klemmen zusammenstecken. Philips hat sicher das mögliche für den interessierten Laien getan. In meinen Augen ist der Lerneffekt aber eher gering. Wer das Kosmos X-Labor von A-Z durchgearbeitet hat und jeden Versuch erfolgreich ausgeführt hat, weiß mehr von HF und Impulstechnik. Nostalgie mag ja sein, die Zeiten sind vorbei und kommen nicht wieder. Diese Kästen werden aus gutem Grund nicht mehr hergestellt und Philips wird wissen, warum sie sich aus dem Geschäft zurückgezogen haben. Es wird kein großer Profit zu machen sein. Persönlich finde ich dies schade, denn ich habe sehr viel Freude damit gehabt. Leider habe ich niemanden, dem ich das weitergeben kann. Umso mehr freut mich dieses Forum zum Gedankenaustausch.
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Beitrag von Chemiker »

Level5 hat geschrieben:
Wer seltene Briefmarken sammelt (oder Koi-Karpfen), wird sicher andere Preise gewohnt sein -
Briefmarken kann man eventuell als Kapitalanlage betrachten, bei Koi-Karpfen wäre ich mir nicht so sicher. :lol:

Denn doch lieber Baukästen. Ich muß zugeben, daß die Wohnung Ähnlichkeit mit einem Kosmos-Museum hat. Aber die Sachen werden benutzt, nicht nur bestaunt. Meine Frau hat zum Glück Verständnis für diese Marotten. :wink:
Zuletzt geändert von Chemiker am 05.03.2007, 09:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Level5 »

Wenn ich Familie hätte, wären die finanziellen Mittel zum Erwerb der Kästen sicher nicht vorhanden, sowas kann ich mir nur als Junggeselle mit gutem Gewissen antun. Aber bei mir ist auch niemand da, der die Kisten mal erben kann.
Vielleicht sollte ich mal ein Technikmuseum in mein Testament aufnehmen :lol:

Übrigens: Ich besitze auch ein paar KOSMOS Radiomann-Kästen...
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Chemiker

Beitrag von Chemiker »

Ich möchte ergänzen, daß ich meine Ebay Kosmos-Kästen (Elektronik, Chemie) nahezu komplett durch den Verkauf meiner Philips-Kästen bei Ebay finanzieren konnte. Natürlich bin ich froh, daß die Philips-Fans die Spendierhosen anhaben. :D
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Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Beitrag von norbert_old_no »

Jetzt muss ich mich wohl doch mal zu Wort melden, da ich mit der Website Philips/Schuco Experimentiersystem sicher nicht ganz schuldlos an dieser Preisentwicklung für gebrauchte Experimentierkästen bin. Gleich zu Anfang möchte ich aber darauf hinweisen, dass auch ich mich eher zu der spielend, bastelnden Fraktion zähle. Ein Sammler bin ich eigentlich nur im Bezug auf Informationen zu diesem Experimentiersystem.

Angefangen hat es bei mir ebenfalls im Kindesalter mit all den Kosmos –männern und –kusen, sowie einigen Kosmos-Büchern. Den Richter für die Elektrik/Elektronik und Römpp/Raaf für die Chemie. Das gehörte einfach zum damaligen Zeitgeist, wie eben heute die PCs und Handys. Die Beschäftigung mit diesen Baukästen war aber wirklich nur eine Spielerei und ich würde nicht behaupten, dass ich damals wirklich etwas systematisch gelernt hätte. Bis heute geblieben ist aber mein Interesse an Technik im Allgemeinen und der Elektronik im Besonderen.

Zu den Philips-Kästen kam ich erst viel später. Nach meiner Lehre hatte ich mir das große, blaue Kofferlabor EE 2000 geleistet, um mich in die Elektronik einzuarbeiten. Es war das System mit Lochplatte und beliebig einsetzbaren Klemmen, was mich begeisterte. Praktisch jedes handelsübliche Bauteil konnte ohne Vorbereitung in diesem System verbaut werden. Theoretisches Wissen hatte ich genug aus verschiedenen Fachbüchern und der Funkschau. Nur das zusammenlöten von Schaltungen auf Holzbrettchen und Reißbrettstiften war mir zu umständlich. Im Lauf der Zeit kam dann noch der EE 1007 und der EE 2008 hinzu. Auch den PE 1500 hatte ich mir irgendwann geleistet. Hauptsächlich wegen der Solarzelle und dem Messwerk. Noch später dann auch die Ergänzungskästen der Serie EE 2001. So gesehen steht es mir nicht zu, die didaktische Eignung des einen oder anderen Systems als besonders gut oder eher schlecht zu bewerten. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich eigentlich aus diesem Thread heraushalten wollte.

Jedenfalls war für mich die Sache mit der Serie EE 2000/2001 für lange Zeit erledigt, bis ich irgendwann die Schuco-Baukästen in einem Spielzeuggeschäft entdeckte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir dann Ersatzteil-Preislisten besorgt und nur die wichtigsten fehlenden Teile und Anleitungen bestellt. Ein paar Ergänzungen, wie z.B. den Glasfaser-Kasten, hatte ich aber auch komplett im Laden gekauft. Zu spät gekommen bin ich nur für die Schuco-Bildröhreneinheit und das Messmodul aus dem Grundkasten G.

Das ich noch später eine Website dazu gemacht habe, ist eher ein Zufall. Ich wollte einfach nur HTML lernen und dabei halt gleich was Richtiges machen. Also welches Thema? Hobbys habe ich genug. So hatte ich mit zwei Themen angefangen, zu denen es im Internet (fast) noch nichts gab. Die Programmiersprache SuperLogo konnte ich noch ganz gut auf der kostenlosen Homepage von T-Online vorstellen. Die Seite hieß „Im Zeichen der Schildkröte“ und ist inzwischen offline, weil T-Online die Konditionen für kostenlose HPs arg eingeschränkt hat.

Die Vorstellung der letzten Elektronik-Serien aus dem Philips/Schuco System war aber von Anfang an zu umfangreich für eine kostenlose Homepage. Erst durch den Kontakt zu Tor Gjerde konnte sie im Oktober 2003 online gestellt werden. Dass sie sich zu einem solchen Erfolg entwickelt hat, hätte ich eigentlich nicht für möglich gehalten. Dass damit eine solche eBay Kostenexplosion einhergeht, war keinesfalls von mir beabsichtigt. Ich merke das ja selbst sehr schmerzlich, wenn ich mal wieder an eine neue (uralte) Anleitung oder an einen Prospekt kommen will. Den wahren Sammlern geht es anscheinend nur darum, solche Infos vom gemeinen Volk fernzuhalten – koste es, was es wolle. Die fragen mich immer nur, wo sich denn die Verdrahtungspläne oder eine Anleitung unter der schützenden Folie verbergen könnte. Aber aufreißen, selbst nachgucken oder für die Allgemeinheit einscannen? Nein, niemals! Da ist die Angst viel zu groß, dass dem Papier auf dem Scanner etwas zustoßen könnte.

Ich frage mich ernsthaft: Wem nutzt ein original eingeschweißter Experimentierkasten? Doch eigentlich nur einem Neuanfänger, der ganz sicher gehen will, dass alles dabei ist. Aber dann muss das Zeug raus aus dem Kasten und seiner Zweckbestimmung zugeführt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemals ein Museum original verpackte Experimentierkästen ausstellen will und dafür große Beträge ausgibt. Die sind doch viel publikumswirksamer, wenn ein Versuch damit aufgebaut wird!

Ups, ich glaube, ich steigere mich da in etwas rein. Ich höre lieber auf!

- Norbert
Zuletzt geändert von norbert_old_no am 31.05.2008, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung. (Dieter Hildebrandt, Kabarettist)
So gesehen ist man mit Philips EE deutlich besser dran, als mit Kosmos XG. ;-)
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röhre

Re: Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Beitrag von röhre »

Edit: Es muss natürlich heißen "Den vergleichbaren Kosmos-Kasten habe ich mir auch aus der Nähe angesehen", nicht "Den vergleichbaren Busch-Kasten..."

Außerdem entsinne ich mich gerade, dass dem Kauf des EE 2003 der vergebliche Wunsch nach einem Funk-Stabo III voranging.

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norbert_old_no hat geschrieben:Zu den Philips-Kästen kam ich erst viel später... Praktisch jedes handelsübliche Bauteil konnte ohne Vorbereitung in diesem System verbaut werden. Theoretisches Wissen hatte ich genug aus verschiedenen Fachbüchern und der Funkschau.
Bei mir war es ein bisschen anders. Die Funkschau kenne ich auch noch, habe sie aber nur sporadisch gelesen. Ich habe auch nie einen Kosmos-Kasten besessen. Meine Theorie-Kenntnisse stammen hauptsächlich aus den Stabo-Anleitungsbüchern. Da hat man teils seitenlange Abhandlungen ohne ein einziges Experiment zum Lesen bekommen, und erst danach wurden die entsprechenden Schaltungen aufgebaut. Das entsprach "zu Philips-Zeiten" nicht mehr dem Zeitgeist, vorausgesetzt, man meint damit deren Brot-und-Butter-Artikel (die Serie 2000) und nicht die ersten Philips-Kästen aus der Stabo-Ära.

Beim Philips-System war in der Tat schön, wie einfach man die meisten Teile ersetzen konnte. Auch konnte die Packungsdichte sehr hoch ausfallen, weil man recht viele Teile in eine einzige Klemme einsetzen konnte. Allerdings sollte man den meisten Teilen 2-3 Rastereinheiten zu 15 mm gönnen, während die Stabo-Teile auf Platinchen zu 1-2 Rastereinheiten, hier zu 19 mm, aufgelötet waren. Aber mir haben auch die Stabo-Kästen sehr gut gefallen, auch von der Didaktik her. Sehr schön war auch die Einbindung der Elektro-Stabo-Teile in den Funk-Stabo I. Wo sonst kann man sich aus 2 Eisenelektroden, Eisenspänen und einem Magneten (der die Aufgabe der Glashülle übernimmt) einen Fritter-Empfänger zusammenbauen, also die Urmutter des aperiodischen Empfängers, die noch vor dem Detektorempfänger aufkam?

Leider habe ich die beiden genannten Stabo-Kästen nicht mehr. In meiner Kindheit und Jugend haben einige Originalkartons einiges mitgemacht, die Styroporeinsätze eigentlich weniger. Aber vor dem nächsten Umzug habe ich die Styroporeinsätze und die marodesten Kartons weggeworfen und aus je 2 Experimentierkästen einen gemacht. Mit der Zeit vermischten sich dann Experimentierausrüstung und Bastelkram immer mehr, und das ganze taugte nur noch zum Verschenken an Hilfsorganisationen. Inzwischen habe ich aber auf dem Gebrauchtmarkt 2 verschiedene Ausgaben des Elektro-Stabo erstanden.

Was übrigens bei Philips weniger schön war: Während der Philips-Fan die Vorarbeiten am Schaltpult abschließt, hat der Stabo-Fan schon 2 Schaltungen aufgebaut. Man haarnadelt und klemmfedert sich fast zu Tode. :o

Angefangen habe ich mit Elektrobaukästen. Als Scheidungskind hatte ich 2 Elternpaare, 2 Wohnorte und 2 Kinderzimmer, und in jedem stand ein eigener Elektrobaukasten. Mit Wunderwelt ging es los, dann kamen Stabo und Mehanotehnika. Keine Ahnung, wo meine Eltern die Stabo-Kästen damals aufgetrieben haben. In der nächsten größeren Stadt jedenfalls gab es einen größeren Spielzeugladen, der auch Lehrspielzeug führte und offenbar recht viel von Philips hielt. Den Einstieg in die Elektronik absolvierte ich jedenfalls mit einem Elektronik-Erstkontakt (EE 2040). Um diese Zeit träumte ich auch vom EE 2003, der meinen Eltern aber zu teuer war. Jedoch hatten sie noch zwei weitere Stabo-Kästen gebunkert und mir nach und nach geschenkt: Funk-Stabo I und II, die mich vor allem wegen der dort auch behandelten Elektroakustik reizten - schließlich träumte ich damals von einer eigenen HiFi-Anlage und war auch von daher an Elektroakustik interessiert.

Ich wünschte mir dann auch den Funk-Stabo III, bekam ihn jedoch nicht und wusste auch nicht, wo man ihn kaufen könnte (22 Jahre später habe ich mir diesen Traum via Ebay erfüllt). Da erinnerte ich mich wieder an den EE 2003, der mir auch vielseitiger erschien. Eines Tages hatte ich genug vom Taschengeld gespart, um ihn mir selbst zu kaufen. Ich fuhr nun auf eigene Faust mit dem Bus zu diesem Spielzeuggeschäft und besorgte mir alle Prospekte von Philips, Kosmos und Busch. Den vergleichbaren Kosmos-Kasten habe ich mir auch aus der Nähe angesehen. Die kleinen und hohen Experimentierboxen, die von oben eingesteckten Teile und die Metallschienen erinnern mich an eine Mischung aus Philips ET (die erfolglose Serie aus 6 thematisch eingegrenzten Mini-Experimentierkästen um 1982) und Stabo.

Ich schwankte nun zwischen Kosmos und Philips. Es waren beides Grundkästen (das Set aus 3 Ergänzungskästen hätte fast dasselbe gekostet), so dass ein Systemwechsel theoretisch kein Problem wäre, aber der Kosmos-Kasten kostete 40 Mark mehr, so dass ich mich für den EE 2003 entschied. Den "grün geringelten" aus den Siebzigern gab es inzwischen nicht mehr. Die dritte Auflage (mit EE-2050-Farbschema, Fernsehkarmera-Aufdruck, Kopf+Hand-Logo, aber noch Styroporeinsatz) wurde inzwischen ebenso wie die ET-Kästen nicht mehr hergestellt, aber der besagte Spielzeugladen hat beides noch vorrätig gehabt. So kaufte ich mir den ET3 und später den EE 2003. Inzwischen habe ich einen alten 2003 (also mit viel grün auf dem Karton). Die Experimentierbox vom ET3 habe ich noch. Würde mich natürlich freuen, wenn sich jemand fände, der die Anleitungsbücher der ET-Kästen einscannen kann.

Übrigens habe ich vor kurzem wieder auf ein paar alte Philips-Teile geboten und wurde überboten (Da ich die für den "neuen" EE 2003 typischen Teile, also Handbuch und Grundplatten, schon einmal besessen habe und die Batteriefächer für Babyzellen interessant wären, wollte ich diese Teile haben). Schaut Euch mal diesen Artikel und dessen Gebotshistorie an. Wahnsinn, dass eine so unvollständige Teilesammlung für über 50 Euro weggeht!

Inzwischen habe ich mir überlegt, ob ich mir nicht Bauelement-Module fertige, die statt der Stabo-typischen Schrauben Lötösen haben. Man könnte dann durch mehrere Bauteile hindurch eine Schraube führen, müsste aber entstehende Höhenunterschiede durch sehr dicke Unterlegscheiben (oder durch Muttern mit zu großem Gewinde) ausgleichen. Bis die komplette Experimentierausrüstung steht, müsste ich aber Stabo-typisch durch jede Lötöse eine lange Schraube festschrauben und das Ganze zusammen mit den Stabo-Originalteilen verwenden. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich die Lötlaschen oft nach außen drehen muss, weil die Bauelemente für eine andere Montageart zu lang sind. Wahrscheinlich bleibt es bei einer Nachahmung der Stabo-Kästen, bei der aber die Poti-Grundplättchen auch für die Transistoren herhalten müssen, was dem Philips-Layout entspricht. Das Größte wäre natürlich eine Ausrüstung, die auch ein Kopieren der Philips-Schaltungen mit vergleichbar belastbaren Transistoren aus aktueller Produktion (meist Silizium) erlaubt, aber natürlich um der alten Zeiten willen in PNP-Technik :D :D.

Aber einen sehr begrenzten Vorrat Germaniumtransistoren habe ich auch noch. Vor 25 Jahren habe ich aus einem defekten Kassettenrecorder noch ein paar AC180 und AC181 entnehmen können. Meine BC140 sind alle neu, während meine japanischen Transistoren aus den 70ern noch Messingdrähte und Messing-Bodenplatten haben. Ich werde meinen Teilevorrat später einmal genau zusammenstellen und mir auch ein paar Gedanken darüber machen, wie man an Teile (Widerstände, Kondensatoren usw.) herankommt, die gut in die Blütezeit der Elektronikkästen passen und sich somit für die Restauration, aber auch für den glaubwürdigen Selbstbau derartiger Produkte eignen. Vieles findet man ja bei Ebay. Deshalb (d. h., weil viele Interessenten zuerst bei Ebay suchen und man als Ebay-Verkäufer somit große Chancen hat, ohne Werbung von der Kundschaft entdeckt zu werden) fahren ja auch viele Mini-Anbieter zweigleisig und betreiben sowohl einen eigenen Webshop als auch einen Ebay-Shop. Aber das wäre schon wieder ein Thema für einen neuen Thread.
Zuletzt geändert von röhre am 08.04.2007, 02:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Beitrag von norbert_old_no »

Warum ist dieser Thread eigentlich so in die Überbreite geraten? Bin ich daran schuld oder die röhre? Vorher war doch noch alles in Ordnung. Thomas, du kommst doch heute aus dem Urlaub zurück. Kannst du mal nachsehen, woran es liegt?
röhre hat geschrieben:Das entsprach "zu Philips-Zeiten" nicht mehr dem Zeitgeist, vorausgesetzt, man meint damit deren Brot-und-Butter-Artikel (die Serie 2000) und nicht die ersten Philips-Kästen aus der Stabo-Ära.
Du meist also, die älteren Philips-Anleitungen waren besser als die Neuen?
röhre hat geschrieben:Wo sonst kann man sich aus 2 Eisenelektroden, Eisenspänen und einem Magneten (der die Aufgabe der Glashülle übernimmt) einen Fritter-Empfänger zusammenbauen, also die Urmutter des aperiodischen Empfängers, die noch vor dem Detektorempfänger aufkam?
Wenn ich mich recht erinnere, gab es auch einen solchen Versuch im Kosmos-Radiomann. Aber das ist ewig lange her. Kann sein, dass ich mich irre.
röhre hat geschrieben:Was übrigens bei Philips weniger schön war: Während der Philips-Fan die Vorarbeiten am Schaltpult abschließt, hat der Stabo-Fan schon 2 Schaltungen aufgebaut.
Das EE 2000 Pult und erst recht die Experimentierboxen der ABC Serie sind doch ratz-fatz zusammengebaut! Kann es sein, dass du etwas mit dem Kosmos-XG verwechselst? Aber ich möchte hieraus keinen Streitpunkt machen. Solche einmaligen Arbeiten sollten nun wirklich bei der Bewertung eines Systems keine Rolle spielen. Das Stabo-System ist mir übrigens völlig fremd.
röhre hat geschrieben:Man haarnadelt und klemmfedert sich fast zu Tode. :o
Hihi, ja die alten Klemmen hatten schon ihre Tücken. Insbesondere für jemand, der gerade damit anfängt und/oder etwas anderes gewohnt ist. Aber mit den neuen Klemmen aus der ABC Serie ist das System doch wirklich genial!
röhre hat geschrieben:Würde mich natürlich freuen, wenn sich jemand fände, der die Anleitungsbücher der ET-Kästen einscannen kann.
Ist schon passiert! Siehe: http://ee.old.no/library/#eb-et
Nur für die beiden letzten sind die PDFs noch in Bearbeitung. Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Hat jemand auch Anleitungen mit den neuen Bezeichnungen, also "ET 10x"?
röhre hat geschrieben:Das Größte wäre natürlich eine Ausrüstung, die auch ein Kopieren der Philips-Schaltungen mit vergleichbar belastbaren Transistoren aus aktueller Produktion (meist Silizium) erlaubt, aber natürlich um der alten Zeiten willen in PNP-Technik :D :D.
Siehste! So verschieden sind die Geschmäcker! Ich bin gerade am überlegen, ob ich bei der Vorstellung der alten Philips-Kästen (EE 5, EE 10) Ersatzschaltungen mit Bauteilen der neueren Serien aufnehmen sollte. Also Silizium NPN oder sogar IC Verstärker. Und für die Rahmenantenne eine angepasste Version, die mit dem 180 pF Drehko auf MW in Resonanz kommt.

- Norbert
Zuletzt geändert von norbert_old_no am 31.05.2008, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung. (Dieter Hildebrandt, Kabarettist)
So gesehen ist man mit Philips EE deutlich besser dran, als mit Kosmos XG. ;-)
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röhre

Re: Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Beitrag von röhre »

norbert_old_no hat geschrieben:Warum ist dieser Thread eigentlich so in die Überbreite geraten? Bin ich daran schuld oder die röhre?
Ich hoffe, dass ich nicht zu langatmig war. Falls doch, wäre ich für einen Hinweis dankbar. Es ist nicht ganz einfach, das richtige Maß zu finden. Stimmt schon, außer Dir und mir haben die anderen Teilnehmer deutlich kürzere Beiträge geschrieben. Einen Rückschluss darüber, ob irgendwer auch an längeren Beiträgen Interesse hat, lässt diese Tatsache aber nicht zu. Und da habe ich mir gedacht, schreibste alles mal auf, was dir so durch den Kopf geht und in den Thread passt. Ein bisschen alte Erinnerungen (z. B. Fritter-Empfänger) habe ich ja geweckt, und mit der Idee, alte Schaltungen so in die Gegenwart hinüberzuretten, dass sie doch wieder "irgendwie alt" sind, scheine ich ja auch nicht allein dazustehen.

Übrigens habe ich Kosmos und Philips nicht verwechselt. Ich habe nie mit Kosmos gearbeitet. Auch, wenn die Klemmfedern und die deutlich feineren Spiralfedern von Philips nicht übermäßig mühselig waren, fand ich gerade die Vorarbeiten mit den Spiralfedern etwas fummelig, gerade im Vergleich zu den Stabo-Modulen, die man ähnlich zusammensetzte wie bei einem Metallbaukasten. Aber wie Du schon sagst, die Geschmäcker sind total verschieden. Und die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, andernfalls hätte sich sicher jemand gefunden, der sie herstellt.

norbert_old_no hat geschrieben:
röhre hat geschrieben:Das entsprach "zu Philips-Zeiten" nicht mehr dem Zeitgeist, vorausgesetzt, man meint damit deren Brot-und-Butter-Artikel (die Serie 2000) und nicht die ersten Philips-Kästen aus der Stabo-Ära.
Du meist also, die älteren Philips-Anleitungen waren besser als die Neuen?
Nein, das nicht, denn die ganz alten Philips-Anleitungen kenne ich nicht. Ich konzentrierte mich auf die Philips-Serie 2000. Die kam rund 10 Jahre nach den Stabo-Kästen auf den Markt und veschwand etwa nach einem weiteren Jahrzehnt. Und ich habe den Eindruck, dass die didaktischen Unterschiede zwischen Stabo 60er und Philips Spätsiebziger gar nicht den Herstellern anzulasten sind, sondern eine Auswirkung des Zeitgeistes sind: Man wollte vermutlich schon damals nicht mehr lange Theorie büffeln, bevor man drauflos bastelte (nicht abwertend gemeint).
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Chemiker

Ebay Preise

Beitrag von Chemiker »

Hallo,

um aufs Thema zurückzukommen. In letzter Zeit sind die Preise für X-Labor Kästen angezogen. Wird doch hoffentlich nicht an diesem Forum liegen?

Grüße
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Chemiker

Ebay Wahnsinn

Beitrag von Chemiker »

bin gespannt, wie hoch das noch geht:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0097944549

für mich nicht nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, daß vor kurzem ein kompletter C4000 für 73 Euro wegging (gebraucht, also nichts für Sammler)
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Jürgen Horn

Re: Baukästen: ein billiges Hobby dank Ebay

Beitrag von Jürgen Horn »

Chemiker hat geschrieben:Hallo,

wenn ich daran denke, was die Kästen damals (60/70) im Vergleich gekostet haben, so war das nicht billig. Wir waren nicht reich. Die Kästen waren immer schöne Weihnachtsgeschenke und ich denke gern an die prima Zeit zurück, die ich mit ihnen verbracht hatte.

Nur durch Zufall bin ich Anfang des Jahres auf Ebay gestoßen. Mittlerweile habe ich die X-Laborkästen, die ich mir schon als Kind gewünscht hatte. Aber seinerzeit hatte ich mich für Philips-Elektronik entschieden. Mein Interesse an den Baukästen ist wiedererwacht und ich habe auch meine alten Kosmos Chemiekästen reaktiviert.

Es ist schade, daß die Baukästen heute nicht mehr so die Begeisterung bei Kindern wecken. Aber es gab damals keinen Computer und kein Handy. Und Fernsehen erst ab 17Uhr mit drei Programmen in schwarzweiß. Waren das schöne Zeiten. Nach der Schule wollte ich meine Kästen schon verkaufen, aber niemand wollte sie. Ich muß auch zugeben, daß die Beschäftigung mit den alten Kästen Konzentration erfordert, manchmal mehr als in meinem Beruf. :lol: Wahrscheinlich will man sich heute nicht nach der Schule noch so stressen?

Grüße
Hallo,
ich bin neu hier und keine Elektroniker. Baujahr 1955. Ich bin musizierender Kaufmann, mit Interesse an Elektronik - ohne Fachmann werden zu wollen. Mein Interesse an der Elektronik wurde dadurch geweckt, dass ich vor ca. 1 1/2 Jahren einen Bausatz für eine E-Gitarre ersteigerte. Beim Zusammenbau viel mir auf, dass die "Elektronik" doch sehr simpel aufgebaut war. Diverse Gitarrenelektronikseiten waren mir bekannt auch die von Helmut Lemme. Also baute ich die Gitarre mit einigen Bauteilen von Lemme weiter aus. Und schon hatte ich Blut geleckt. Dann einige Bausätze von Musikding gebastelt - die auch sofort funktionierten. Dann viel mir ein, dass ich in den 70iger Jahren mal so einen Philips Elektronikbaukasten hatte, der natürlich über die Jahre abhanden gekommen war. Langer Rede Kurzer Sinn. Beim Surfen im Internet fand ich dieses Forum, und beobachtete es lange, bis der Wunsch kam, doch mal wieder so einen Elektronikkasten zu erwerben. Was lag näher als ebay. Da ich mich nicht so recht entscheiden konnte, habe ich günstig diverse Teile von Busch, Kosmos und Philps/Schuco erstanden. Für welches System ich mich endgültig entscheiden werde weiß ich noch nicht. Für Nichtelektroniker scheint mir das Buschsystem am übersichtlichsten zu sein. Aber da werde ich noch ein bißchen probieren müssen. Zur Zeit mache ich alle Grundversuche 3 Mal. . :D
Ich habe aber auch 2 scheinbare Raritäten ersteigert. 1 x "Science Fair" von Radio Shack Tandy Corporation und 1 x Neckermann Experimentierbaukasten 150 in 1 .
Der Neckermann ist zumindest ein schönes Möbelstück. Ein einfacher Schaltkreis funktioniert auch. Mal sehen wie sich mein neues Hobby entwickelt - hoffentlich kommt die Musik dabei nicht zu kurz :D
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Level5
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Beitrag von Level5 »

Willkommen im Club!
Ich habe mir die Philips-Kästen auch wieder angeschafft, um in Richtung Musik (Analogsynthesizer) experimentieren zu können.
Es gibt viele interessante Schaltungen im Web, die man damit schnell und unkompliziert aufbauen kann - ohne jedesmal erst eine Platine zu ätzen.
Da ich mir seit einiger Zeit einen Modularsynthesizer aufbaue (Elektor Formant, von 1977), kann schnell und einfach in diese Richtung experimentiert werden, ausserdem ist man nicht auf die Bauteile aus den Kästen beschränkt.
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suntri
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Beitrag von suntri »

Das interessiert bestimmt noch weitere Forum Mitglieder.
Können wir dazu mal was mehr erfahren?
Links, Bilder, Erfahrung, ...

WIKI?


Gruss Thomas
Gruss suntri

Erkläre es mir, ich werde es vergessen. Zeige es mir, ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können. Indisches Sprichwort.
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Beitrag von Level5 »

Ich werde mal eine Linkliste mit interessanten Schaltungen, z.B. VCO's, Filterschaltungen (Moog, Arp, Synthacon...), VCA, etc. zusammenstellen.

Viele Schaltungen sind so einfach aufgebaut, dass man sie problemlos auf den Philips-Grundplatten nachbauen kann.
Bisher habe ich noch alles auf Platinen gebaut, da ich mir erst noch Platinen für IC's und für Transistoren für die Baukästen anfertigen muss.

Mein derzeitiges "Wunschprojekt" ist ein Nachbau eines Minimoog-Synthesizers auf Philips-Basis.
Da der Patentschutz für diesen Synthesizer abgelaufen ist, sind die Platinenlayouts und Schaltpläne im Netz vefügbar.
Toni
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Analog Synthesizer

Beitrag von Toni »

Hallo Level5,

ich hab a ziemlich umfangreiche Sammlung von Kosmotronik
Grundplatten und jede Menge Bauelemente.

Würd gerne auch mal wieda bissl "synthesisern".
Hatte mal vor Jahren damit angefangen, es waren damals
eher Geräusche als Musik...

Aber mal wieder ein Paar LFOs, VCOs oder Ringmischer zusammen
zu schalten wär doch mal wieda ganz interessant !

Bis dann mal,

Toni
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Beitrag von Level5 »

Ein erster Versuch wäre z.B. der "Simplesizer", ein einfach aufgebautes Kompaktgerät mit sehr guten Klangmöglichkeiten.
Die Schaltpläne dürften sich ohne Schwierigkeiten auf einen Baukasten übertragen lassen, man muss sich allerdings die benötigten Bauteile beschaffen.
Ich habe den Simpleziser auf der Original-Platine des Entwicklers aufgebaut.
Das Projekt findet man unter www.sequencer.de/forumsynth/simplesizer.html
Der Schaltplan des ADSR enthält noch einen Fehler, den kann ich Dir auf Wunsch korrigiert mailen.

Weitere Schaltungen unter www.msc175.de/index.htm
und unter www.yusynth.net/Modular/index.html

Für erste Experimente reichen 2x VCO, 1x LFO, 1x VCF (z.B. Moog), 1x VCA und 1x ADSR (eventuell noch einen Ringmodulator, was der Ausstattung des Simplesizer entsprechen würde).

MfG, Matze
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Beitrag von DC1MAK »

Hallo Level5,

Hab den simplisizer auch gebaut...
An der moog-leiter hab ich per Philips EE lang rumexperimentiert :-)
Der Schaltplan des ADSR enthält noch einen Fehler, den kann ich Dir auf Wunsch korrigiert mailen.

Welchen Fehler meinst Du - tätsch mir auch den "bugfix" schicken ?

grüße de DC1MAK micha
Je schwächer meine Geräte, umso stärker meine Theorien (frei nach Prof.H.Haber)
73 de DC1MAK
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Beitrag von Level5 »

Der ADSR hat einen Fehler, der nicht sofort akustisch auffällt - der Sustain lässt sich nicht richtig einstellen.

Die Schaltungsänderung wurde im Synthesizerforum bekanntgegeben, ich habe die Änderungen dann in den Schaltplan eingezeichnet.

Ausserdem gibt es noch einen Fehler beim ENV/VCA-Schalter:
In der unveränderten Schaltung ist dieser Schalter ohne Wirkung!

Wenn Du mir deine E-mail-Adresse per Mail mitteilst, schicke ich Dir die Scans rüber...

Ich bin übrigens im Synthesizerforum unter demselben Nick aktiv.

MfG, Matze
Toni
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Synthesitzer Baukasten

Beitrag von Toni »

Hallo,

hab mir mal einige von den Links von Level5 angesehen.

Selbst der "SimpleSizer" benötigt schon 17 ICs. Das is eine ganz schöne
Menge für einen Baukasten !

Ich hab mal abgeschätzt:
Ohne grössere Tricks komm ich auf 18 Transitorplätze und
5 ICs (max 16 pol.). Eventuell kommt man weiter wenn man
einige modernere Bauelemente einsetzt, nicht nur OP-Amps aus den 70ern...
Der Reiz bei einem Baukastenaufbau ist natürlich, dass man
bis herunter auf Bauelementebene experimentieren kann.
Ein R oder C ist schnell ausgetauscht - natürlich wird man damit
keine Synphonien produzieren, aber einige Überraschungen sind sicher drin !


Mal sehen, was sich damit machen lässt.

Gruss,

Toni
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röhre

Re: Synthesitzer Baukasten

Beitrag von röhre »

Toni hat geschrieben:Der Reiz bei einem Baukastenaufbau ist natürlich, dass man
bis herunter auf Bauelementebene experimentieren kann.
Ein R oder C ist schnell ausgetauscht
Richtig, sowas in der Art habe ich auch schon irgendwo geschrieben. Und insofern ist der technische Fortschritt für uns Baukastenliebhaber eher zu bedauern, da kontraproduktiv. Zum Beispiel wurden die Stationstasten von Fernsehern früher analog abgestimmt, und Radios hatten allenfalls pro Wellenbereich einen eigenen Drehkondensator. Kurz vor 1985 setzten sich dann beim TV und in der HiFi-Anlage Synthesizer-Tuner durch. Heute gibt es die althergebrachte Abstimmung fast nur noch bei Reiseempfängern etc.

Toni hat geschrieben:- natürlich wird man damit
keine Synphonien produzieren, aber einige Überraschungen sind sicher drin !
Bei der Orgel des Funk-Stabo III gibt es sogar schön schräge Intervalle. :roll: :roll: Im Vergleich dazu war ja die Orgel aus dem Ensslin-Schülerkalender von 1980 direkt fortschrittlich! (Aber der ist ja auch vergleichsweise druckfrisch, Erstverkaufstag Ende 1979 statt 1965.) 2 Siliziumtransistoren, einer NPN, einer PNP. Und jede Taste ein eigenes Trimmpoti.
Toni
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Technischer Fortschritt

Beitrag von Toni »

röhre hat geschrieben:Und insofern ist der technische Fortschritt für uns Baukastenliebhaber eher zu bedauern, da kontraproduktiv.
Stimmt leider !
So werden die SMDs die bedrahteten Bauelemente immer mehr
verdrängen, passt also gut auf auf eure bedrahteten Freunde...

Auch die geplante Abschaltung des UKW-Netzes wird den Fans
der UKW-Bastelkiste Probleme machen.
Was mache wir dann mit all unseren schönen (analogen) UKW-Aufbauten ?

Vielleicht ist ja DRM dann ein neues, interessantes Betätigungsfeld...

Gruss,

Toni
Zuletzt geändert von Toni am 28.06.2007, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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röhre

Beitrag von röhre »

Aber der AM-Funk wird doch sicher noch lange leben, oder? Wie lange wird es eigentlich noch den UKW-Funk geben?

Vielleicht werden künftige Generationen aber auch einen gewissen Sinn für Nostalgie entdecken. Ich zum Beispiel wohne in der Nähe eines Spielzeugladens. Im Schaufenster sieht man keine Puppenherde mit Ceranfeld, keine Achtziger-Jahre-Einbauküchen, noch nicht mal die gute alte "weiße Ware" aus den Siebzigern, die mit Gas oder - noch neumodischer - mit Strom befeuert wurde. Die altertümlichen Kohlenherde aus der Jahrhundertmitte hingegen kann man dort durchaus begutachten.

Viele Leute schmeißen ja auch Sachen weg, die 35 oder 39 Jahre alt sind; bei 55 Jahren sieht es dann schon anders aus. Die verhökert man dann für 30 Euro an jemanden, der ohne mit der Wimper zu zucken weitere 200 Euro in eine Generalüberholung investiert.

Ich habe mich in den frühen Achtzigern auch für die Stabo-Kästen begeistern können, obwohl gerade die darin enthaltenen Halbleiter (z. B. die dicke Diode OA70) damals schon historisch waren. Auch die ungekapselten "Quetscher" (Drehkos mit Messingbelägen zwischen zwei Pertinax-artigen Wandungen) und die an den "Kosmos Radio + Elektronik 100" erinnernden Spulen künden von einer längst vergangenen Zeit. Vielleicht werden Allerweltstransistoren (oder das, was wir heute - noch - dafür halten) wie der BC548 eines Tages dieselbe Begeisterung hervorrufen. Und vielleicht werden die Menschen in jener Zeit, in der Einparkhilfen mit 128-Bit-Prozessor nur noch in Oldtimern zu finden sind, fasziniert beobachten, was man mit einfach anmutender Schaltungstechnik so alles anfangen kann. Viele von uns haben ja erst um oder nach 1980 mit Physik- und Elektrotechnik-Experimentierkästen angefangen, obwohl es schon 1976 Elektronikkästen mit ICs gab.
Toni
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UKW Abschaltung

Beitrag von Toni »

Hallo,

laut EU-Beschluss soll das analoge UKW-Netz bis 2010 (!)
vollständig durch DAB ersetzt sein, d. h. in ca. 3 Jahren
werden die analogen UKW-Sender nur noch digitale
Signale senden. Beim TV ist man ja bekanntlich schon weiter...
Bei uns in Südbayern gibt es nur noch DVB-T.

Was machen eigentlich jetzt die Philips-Freunde mit ihren
schönen grünen Streichholzschachtelbildschirm-Fernsehern ?
Eine Set-Up box davorschalten ?

Gruss,

Toni
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röhre

Beitrag von röhre »

Toni hat geschrieben:Was machen eigentlich jetzt die Philips-Freunde mit ihren
schönen grünen Streichholzschachtelbildschirm-Fernsehern ?
Eine Set-Up box davorschalten ?
Genau, denn die läuft mit jedem Empfänger. In Gebieten, in denen man auf Digitalfernsehen setzt, sind also selbst Uralt-Empfänger, die nicht kabeltauglich sind, plötzlich wieder up to date (wenn auch nicht vom Komfort her).

Die Stabo-Kästen werden insofern wohl noch lange aktuell bleiben, weil sie die UKW- und UHF-Bänder (damals Kanäle 1-11 und 21-60 sowie Hörfunk 87,5-104 MHz) nur theoretisch erwähnen. Die bislang nicht abgehandelten Schaltungen (KW-Pendler, UKW-Pendler, Doppelsuper, Zweikreis-Detektorempfänger...) bieten wohl noch genügend Material für einen weiteren Kasten, aber der kam ja nicht mehr zustande.
Toni
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Cosmosizer

Beitrag von Toni »

Hallo Musikfans,

habe unter Baukästen -> Kosmos -> Cosmosizer
ein neues Thema angefangen, damit der Smalltalk hier nicht zu
sehr "belastet" wird.

Ich werde dort voraussichtlich mein neu gestartetes
Cosmosizer Projekt kommentieren, vorausgesetzt,
es finden sich im Laufe der Zeit noch andere die Interesse
daran haben...

Einfach gelegentlich dort mal vorbei schauen !

Grüsse,

Toni
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Funker
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Beitrag von Funker »

Toni schreibt:
" Hallo,

laut EU-Beschluss soll das analoge UKW-Netz bis 2010 (!)
vollständig durch DAB ersetzt sein, d. h. in ca. 3 Jahren
werden die analogen UKW-Sender nur noch digitale
Signale senden.
Beim TV ist man ja bekanntlich schon weiter...
Bei uns in Südbayern gibt es nur noch DVB-T.

Was machen eigentlich jetzt die Philips-Freunde mit ihren
schönen grünen Streichholzschachtelbildschirm-Fernsehern ?
Eine Set-Up box davorschalten ?

Gruss,

Toni "

Hallo zusammen,

ja so war es wohl mal geplant - kommen wird es aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anders. Weitere Infos gibt es im DAB-Forum.

Schönes Wochenende!

Peter
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röhre

Beitrag von röhre »

Du meinst, nach der Wiedereinführung des Digitalfunks wird es ähnlich zugehen wie damals nach der Abschaffung des Satelliten-Digitalfunks? Damals hatten teure HiFi-Tuner nach wenigen Betriebsjahren nur noch Schrottwert, und die Deutsche Bundespost hat Besitzern teurerer Geräte eine Entschädigung gezahlt.

Diesmal sieht die Sache doch technisch gesehen ein wenig anders aus, und eine Settop-Box könnte die Signale analogisieren. Beim Fernsehen wird es ja auch so gemacht, weil die Hersteller nicht davon ausgegangen sind, dass man die Kunden dazu bringen könnte, ihre AV-Anlage zu entsorgen und neu zu kaufen. Was spricht dafür, dass die Hersteller es diesmal anders handhaben?

Andererseits wird oft genug versucht, Konsumenten zwei Geräte zu verkaufen, wo nur eins benötigt wird. So haben sich die Hersteller von DVD-Geräten dahingehend abgesprochen, dass die vergleichsweise billigen Abspielgeräte abwärtskompatibel sind und nicht "kastriert" werden, während die Recorder keine CDs brennen. (Von der Unmöglichkeit, im SP-Modus sowohl in SP-Bildqualität als auch mit PCM-Ton aufzunehmen, mal abgesehen. Will die GEMA etwa am dadurch bedingten Mehrverbrauch von Rohlingen profitieren?)
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DAB

Beitrag von Funker »

Hallo,

bei der Einführung von DVB-T, die ja zumindest hier in der Provinz noch nicht abgeschlossen ist, hat der Konsument einen Mehrwert. Er hat digital mehr Programme zur Verfügung als bisher analog. Man bekommt eben mehr Programme pro Bandbreite in die Luft. Bei DAB wäre das auch so, nur tut man es nicht konsequent. DAB gibt es schon viele Jahre - und kaum einer weiß das überhaupt!! Warum?

Weil das bisherige analoge Radio nicht abgeschaltet wurde, man fährt paralell. Und das ist auch gut so. Aus welchen Gründen auch immer, sind die Sendeleistungen bei DAB derzeit immer noch so gering, daß man beileibe nicht überlall mit dem Küchenradio seine Programme empfangen kann. Mit einer Hochantenne sieht es teilweise schon anders aus.

Zweiter Grund: Die Vielfalt der ausgestrahlten Programme läßt überwiegend zu wünschen übrig. Man bekommt bei DAB halt ein nur deutlich eingeschränktes Angebot im Vergleich zum bisherigen etabliertem UKW-Radio (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Ein Grund ist auch der Wunsch einen Overspill (Senden über die Landesgrenzen hinaus) zu verhindern.

Ich habe DAB - nutze es aus den genannten Gründen aber immer weniger. Und das obwohl ich hier in 900 m Höhe das Bayerische, Baden-Württembergische und das Schweizer Enseble mit einer Dachantenne empfangen kann.

Wieviele Autoradios wären über Nacht wertlos? Wieviele Millionen Radios in den Haushalten ebenso? Selbst wenn es eine Vorschaltbox zu einem akzeptablem Preis gäbe (mir ist keine bekannt), bezeifele ich, daß man sich diese vor den 20 EUR-Radiowecker im Schlafzimmer schaltet. Das ginge auch gar nicht, weil der Radiowecker keinen Antennenanschluß hat. Mithin wäre also die meiste UKW-Radiotechnik über Nacht wertloser Schrott.

Noch einen schönen Sonntag wünscht

Peter
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Beitrag von Level5 »

Gerade wurde ein absoluter Rekord für einen versiegelten EE 2003 aufgestellt :shock: 401€ :shock: - aber seht selbst...

http://cgi.ebay.de/PHILIPS-Elektronik-E ... dZViewItem

Bin mal gespannt, ob der Käufer das auch bezahlen wird :lol:
Gruss,
Matze

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röhre

Re: DAB

Beitrag von röhre »

Funker hat geschrieben:Selbst wenn es eine Vorschaltbox zu einem akzeptablem Preis gäbe (mir ist keine bekannt), bezeifele ich, daß man sich diese vor den 20 EUR-Radiowecker im Schlafzimmer schaltet. Das ginge auch gar nicht, weil der Radiowecker keinen Antennenanschluß hat.
Ich spreche hier von HiFi-Tunern. (Fallen die aktuellen AV-Receiver eigentlich auch noch darunter?) Abgesehen davon: Die Mittelwelle kriegen die Geräte ja weiterhin rein.

Level5 hat geschrieben::shock: 401€ :shock:
Ein Haufen Holz.

Ja, da ist die Frage, ob sich der Käufer das noch anders überlegt, berechtigt. In ein paar Tagen wird das Bewertungsprofil um einen Eintrag reicher sein, und der könnte so oder so ausfallen - wir werden sehen.
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Beitrag von Level5 »

Ein unbespielter EE 2000 - Koffer steht bereits über 600€, und bis zum Auktionsende sind es noch ein paar Tage...

Da möchte ich auch Verkäufer sein 8)
Gruss,
Matze

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Peter
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Beitrag von Peter »

Level5 hat geschrieben:Ein unbespielter EE 2000 - Koffer steht bereits über 600€, und bis zum Auktionsende sind es noch ein paar Tage...

Da möchte ich auch Verkäufer sein 8)
Hallo,
viele Ebayer nutzen in Ihrem nicht vorhandenem Unrechtsbewusstsein einfach das Hochtreiben der Preise durch Verwandte, Bekannte und Arbeitskollegen. Das ist infam und absolut von schlimmstem Übel.
Ich finde es sogar zum Kotzen.
Oftmals bleiben diese Personen dann aber auf Ihren Sachen selber sitzen und müssen dann die Ebay- Gebühren abdrücken. Schließlich will der Freund, Bekannte, oder so ein Verwandter das Teil ja nicht kaufen. So siegt mal wieder die Gerechtigkeit über die Dummheit.
mfg
peter
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Beitrag von Level5 »

Ich überlege mir einfach vorher, was es mir persönlich wert ist.
Wenn dann einer mehr bezahlen will, soll er doch...

Ursprünglich wollte ich auch auf diesen Kasten bieten - mein Limit hatte ich auf 320€ festgelegt.
So kann ich mir gleich die Mühe sparen :D
Ich muss eben nicht alles um jeden Preis haben.
Gruss,
Matze

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Gunter

Beitrag von Gunter »

Hallo Peter,

um bei ebay mit bieten zu können, braucht man keine Bekannten - das machen heute entsprechende Programme.

Wenn ich für einen Gegenstand einen gewissen Betrag erzielen möchte, gebe ich diesen ein - und das Programm erledigt den Rest.

Außerdem finde ich es lästig das fast nur noch professionelle Händler bei ebay zu finden sind. Sofort kaufen kann ich auch bei Conrad etc….

Gruß

Gunter
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Beitrag von Level5 »

Der EE 2000 ging heute für 710,56€ weg - gekauft hat ihn ein Ebay-Anfänger mit 2 Bewertungen.
Da wurde die Unwissenheit eines Einsteigers schamlos ausgenutzt :evil:
Gruss,
Matze

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supercarry

Beitrag von supercarry »

Hallo zusammen,

ich verstehe die gelegentliche Aufregung bezüglich Ebay nicht. Es wird ja niemand gezwungen bei den manchmal stark explodierenden Auktionspreisen mitzugehen, selbst wenn im einen oder anderen Fall der Anbieter ein wenig "nachhilft".
Auch wird schon mal über die sogenannten "Wiederverkäufer" geschimpft, welche angeblich für das augenblicklich recht hohe Preisniveau verantwortlich gemacht werden. Nur wird in diesem Zusammenhang leider meist übersehen, das diese Klientel in der Regel ganz unten auf der Bieterliste (also bei den kleinen Beträgen) zu finden ist.
Zum Trost der Schnäppchenjäger sei gesagt, zu Anfang der Ebay (Deutschland) Aera im Jahr 97-99 war alles noch wesentlich teurer, da das Angebot damals noch deutlich geringer ausfiel. Ich kann mich an RE 100 / RE 101 Kästen erinnern die zusammen für 400-600 DM weg gingen, und die waren nicht mehr eingeschweißt.
Also einfach Ruhe bewahren, man muß maximal ein paar Wochen warten bis ein vergleichbares Angebot wieder Online ist.

Gruß
Heinrich
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Level5
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Beitrag von Level5 »

Bitte nicht alle Reaktionen so ernst nehmen - ich habe dabei auch irgendwie meinen Spass... 8)
Gruss,
Matze

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Peter
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Beitrag von Peter »

Gunter hat geschrieben:Hallo Peter,

um bei ebay mit bieten zu können, braucht man keine Bekannten - das machen heute entsprechende Programme.

Wenn ich für einen Gegenstand einen gewissen Betrag erzielen möchte, gebe ich diesen ein - und das Programm erledigt den Rest.

Außerdem finde ich es lästig das fast nur noch professionelle Händler bei ebay zu finden sind. Sofort kaufen kann ich auch bei Conrad etc….

Gruß

Gunter
Hallo Gunter,
was passiert denn eigentlich, wenn Du den Preis zu hoch angesetzt hast, und keiner mehr bietet. Bleibst Du dann auf den Kosten sitzen, weil Du das Teil selber gekauft hast?
Oder wie geht das ? Welcher Name wird denn eigentlich in der Bieterliste geführt ?
mfg
peter
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röhre

Beitrag von röhre »

Peter hat geschrieben:was passiert denn eigentlich, wenn Du den Preis zu hoch angesetzt hast, und keiner mehr bietet. Bleibst Du dann auf den Kosten sitzen, weil Du das Teil selber gekauft hast?
Oder wie geht das ? Welcher Name wird denn eigentlich in der Bieterliste geführt ?
Richtig, so ergeht es Betrügern. Man bleibt zumindest auf den Ebay-Gebühren sitzen. Ob man die Ware dann an sich selbst oder an jemand anders oder gar nicht verschickt, bekommt aber niemand mit. Anschließend wartet man noch zum Schein die Versanddauer ab und gibt sich selbst eine positive Bewertung bzw. lässt sich von Freunden eine geben.

Manche sind aber auch so dreist und stornieren die Transaktion "im gegenseitigen Einvernehmen". Dazu muss man irgendeine Geschichte erfinden und hoffen, dass die Ebay-Leute das glauben.

Ich habe mal in einer Zeitschrift von jemandem gelesen, der etwas über Ebay kaufen wollte. Kaum hatte er sein Gebot bestätigt, da wurde von jemandem, der bisher nicht mitgeboten hatte, ein wesentlich höheres Gebot abgegeben. Und eine dritte Person, die ebenfalls nícht mitgeboten hatte, gab nun ein abermals geringfügig höheres Gebot ab, damit das Gebot der zweiten Person zum Tragen kommt und die Ebay-Software sofort ein wesentlich höheres Gebot anzeigt als das des Interessenten (denn die Software zeigt nicht das Höchstgebot des Meistbietenden an, sondern nur in etwa das Höchstgebot des Zweitbietenden). Damit soll ernsthaften Interessenten vorgegaukelt werden, dass die Nachfrage nach diesem Artikel riesengroß ist und dass man es noch bitter bereuen wird, wenn man sein Gebot jetzt nicht noch schnell ganz kräftig nach oben korrigiert.

Der Interessent vermutete gleich Preistreiberei und zog sein Gebot verärgert zurück. Er einigte sich mit dem Anbieter dann auf einen bestimmten Sofortkauf-Preis und kontrollierte zudem über die Meldebehörde dessen Personalien. Er war dann mit dem Kauf recht zufrieden.

Später stellte er fest, dass der Verkäufer diesen Artikel schon zum dritten Mal verkauft hatte. Die beiden Herrschaften, die die Riesengebote abgegeben hatten, hatten auch damals mitgeboten und den Artikel schließlich ersteigert. Danach wurde der Handel stets im gegenseitigen Einvernehmen rückgängig gemacht. Offenbar hatten diese Leute bei dem Versuch, die Gebote anderer in die Höhe zu treiben, sich etwas verkalkuliert.

Die Einrichtung mehrerer Benutzerkonten wird von Ebay erlaubt und ist z. B. praktisch, wenn man seine Aktivitäten nach Sachgebieten trennen will. Auch kann man z. B. auf einem Konto Artikel beobachten, die man haben möchte, und auf einem anderen solche, die man zwar nicht kaufen möchte, aber an deren Preisentwicklung man interessiert ist. Oder man gibt in seinem Verkäuferkonto seine Personalien preis (was gewerbliche Verkäufer ohnehin machen müssen) und erledigt seine Einkäufe über ein anderes Konto - es muss ja nicht jeder wissen, ob man Eheratgeber liest, welche Unterwäsche man trägt und welchen Branchen ein Adresshändler die Personalien verhökern sollte. Solange man dabei nichts Anderes im Sinn hat, sagt auch keiner was. Ich brauche aber wohl nicht besonders zu betonen, dass der Spaß aufhört, wenn versucht wird, damit jemandem das Geld aus der Tasche zu ziehen. Abgesehen davon fällt es sowieso auf, wenn Bieterkonto und Verkäuferkonto für dieselbe Person eingerichtet sind.

Wie man über Software auf eigene Artikel bietet, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wird da irgendein Fantasie-Nickname eingegeben. Wenn man über eines seiner Ebay-Konten auf eigene Artikel bietet oder andere dazu animiert, wird der Nickname des Kontos, von dem aus das Gebot abgegeben wurde, in der Bieterliste angezeigt.
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Level5
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Beitrag von Level5 »

Es gab nun wieder eine interessante Auktion: Wahnsinnsgebot 1010,66€ :shock:

http://cgi.ebay.de/Komplettset-Philips- ... dZViewItem

Viel "Selbstgemachtes" dabei...
Gruss,
Matze

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