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Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 21.11.2009, 19:34
von RalfGeiger
Hallo zusammen,

die Kinder kommen langsam in ein Alter, wo man sich gerne an die eigene Jugend
erinnert und auch an das was man nicht hatte :-).
Ich hatte den Kosmos Radio und Elektronik 100, mein Kumpel einen Kosmos Chemiekasten ..
Von meinem Elektronikkasten ist so gut wie nichts mehr über, außer den Handbüchern und
dem Spulenkörper. Ich werd das Mittelwellenradio mal nachbauen, das hat früher nie
funktioniert, aber das gehört nicht in diese Rubrik :roll:

Also Chemiekasten bei ebay ergattert. Den All Chemist von 1979.

Leider fehlt die Abdampfschale. Kann man die noch irgendwo kaufen? Bzw. hat jemand
eine über? ...

Viele Grüße und danke für dieses nette Forum.

Ralf

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 21.11.2009, 22:32
von Wilhelm
schaust Du hier:

http://www.kosmos.de/kosmos/wrs/wrs.nsf ... liste.html

Oft ist es auch günstiger, bei ebay nochmals einen geeigneten Kasten zu ersteigern
um sich ein kleines Esatzteillager anzulegen.

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 22.11.2009, 11:28
von RalfGeiger
danke für den Hinweis. Ich dachte die neuen Kästen hätten vollkommen anderes
Material, aber da findet man doch noch das ein oder andere brauchbare ...

Viele Grüße
Ralf

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 29.12.2009, 08:39
von helmut
RalfGeiger hat geschrieben: All Chemist von 1979.

Leider fehlt die Abdampfschale. Kann man die noch irgendwo kaufen? Bzw. hat jemand
eine über? ... Ralf
Die Abdampfschale des All-Chemist von 1979 sollte mit der des C1 bzw. der C1000er Reihe identisch sein. Sie ist also noch über den Kosmos-Ersatzteilservice zu bekommen. (Auch wenn bei diesem Kasten vielleicht noch eine mit dem Kosmos®-Logo verwendet wurde, hatten die Schalen meist verschiedene Hersteller wie KPM oder Hallwanger). Sie sind auch im örtlichen Laborhandel zu bekommen. Da der Preis für Porzellan-Geräte in den letzen Jahren enorm angestiegen ist, wäre der Bezug über Kosmos zu empfehlen. In der Liste für den C3000 sollte das Teil enthalten sein.

NB. Die All-Chemist Kästen der 1960er hatten eine emaillierte Schale aus Stahlblech, aber schon die letzte Auflage dieser Serie (etwa 1970) nicht mehr!

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 30.12.2009, 11:09
von norbert_old_no
helmut hat geschrieben:
NB. Die All-Chemist Kästen der 1960er hatten eine emaillierte Schale aus Stahlblech, aber schon die letzte Auflage dieser Serie (etwa 1970) nicht mehr!
Einspruch, euer Ehren!
In meinem All-Chemist von 1964 war definitiv eine Abdampfschale aus Porzellan enthalten. Diese hatte schon in einem sehr frühen Versuch (Auflösen des karamellisierten Zuckers in Wasser) ihren Dienst quittiert. Sprung in der Schüssel! :shock:

Wahrscheinlich war ich zu ungeduldig und hatte die heiße Zuckermasse nicht ausreichend abkühlen lassen. Auch die nachbestellten Abdampfschalen waren immer aus Porzellan. Davon hatte ich noch einige gehimmelt.

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 30.12.2009, 22:07
von Wilhelm
Es ist zwar vollkommen unrelevant, aber egal.
Habe die Tage die Abdampfschale des All Chemist 2000 (1972, Haldenwange) mit der des C3000 verglichen, der Grund war eigentlich das nervige gewackel der C3000 Abdampfschale, der Boden ist hier nämlich Rund, das mag vorteilhaft sein wenn man die Schale in irgendeine Vertiefung legen kann um zu erhitzen oder sonstiges. Auf dem Drahtnetz oder einer Platte sehr ärgerlich. Die AC 2000 Schale ist im Durchmesser schon ca. 2mm größer, der Boden ist abgeflacht, die Außenseite ist ebenfalls mit einer Glasur überzogen, während die 3000er im unteren Bereich stumpf ist, schon nach mehrmaligem erhitzen sieht es furchtbar aus.

Da hilft eigentlich nur der Gang zum Fachhandel.
Mich würde es einmal interessieren um wieviel teurer ein Kästen wäre, wenn man selbigen mit halbwegs vernünftigem Material ausrüsten würde?

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 31.12.2009, 12:33
von helmut
norbert_old_no hat geschrieben:
helmut hat geschrieben:
NB. Die All-Chemist Kästen der 1960er hatten eine emaillierte Schale aus Stahlblech, aber schon die letzte Auflage dieser Serie (etwa 1970) nicht mehr!
Einspruch, euer Ehren!
In meinem All-Chemist von 1964 war definitiv eine Abdampfschale aus Porzellan enthalten. Diese hatte schon in einem sehr frühen Versuch (Auflösen des karamellisierten Zuckers in Wasser) ihren Dienst quittiert. Sprung in der Schüssel! :shock:
Danke für die Nachricht ! Dies mag durchaus richtig sein. Persönlich habe ich jedoch eine ganze Reihe dieser Kästen und nur in der Auflage von 1970 war eindeutig eine Porzellanschale enthalten. Einige frühere Kästen haben jedoch noch diese "Suppenkelle". Da anscheinend wohl immer wieder Kästen aus "Lagerbeständen" zusammengestellt worden sind, sind wohl auch beide Aussagen richtig.

Norbert gibt auch den Grund für diese Suppenkelle an. In ihr lässt sich Zucker sehr viel besser karamellisieren als in der erwähnten Porzellanschale. In vielen anderen Versuchen hätte sie eher Nachteile, da Emaille relativ empfindlich ist.

Ältere benutzte Schalen weisen daher häufig Farbveränderungen, Kratzer oder Löcher auf. Auch die Qualität lässt eher auf Rest- (Kriegsbestände) schließen! Angeblich wurde das Lager im Krieg bombardiert - aber in den frühen Kästen der 50er Jahre sind eindeutig Restbestände zu finden.

Emaillewaren der Nachkriegszeit wären eindeutig von besserer Qualität gewesen. (Man müsste dann eher von Ausschussware sprechen!) Wie auch immer, waren keine Teile am Lager wurde halt eben das Material aus dem Kosmos-Baukasten Chemie verwendet, (dort gibt es die Porzellanschale schon seit 1929).

Die hohe runde Form wurde beim Baukasten Chemie wohl wegen der besseren Eindampfbarkeit gewählt. (Schalen mit flachem Boden kippeln zwar nicht, Lösungen spitzen darin jedoch eher).

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 31.12.2009, 17:24
von Wilhelm
helmut hat geschrieben:
Die hohe runde Form wurde beim Baukasten Chemie wohl wegen der besseren Eindampfbarkeit gewählt. (Schalen mit flachem Boden kippeln zwar nicht, Lösungen spitzen darin jedoch eher).
Das würde heißen, der C3000 hat die bessere Schale?

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 03.01.2010, 07:51
von mc71
Wilhelm hat geschrieben:Die AC 2000 Schale ist im Durchmesser schon ca. 2mm größer, der Boden ist abgeflacht, die Außenseite ist ebenfalls mit einer Glasur überzogen, während die 3000er im unteren Bereich stumpf ist, schon nach mehrmaligem erhitzen sieht es furchtbar aus.
Laß mich raten- Du hast keinen Gasherd? Auf die Optik kommt es jedenfalls nciht so sehr an- ich war immer davon ausgegangen, daß der nbicht-glasierte Unterteil der Haltbarkeit zuträglich sei, Stichwort Spannungsrisse, immerhin bekommt diese Gegend direkt die volle Hitze der Flamme ab, während die Innenseite sich langsamer erwärmt.

Mich wundert allerdings, daß im AC2000 überhaupt eine flache Schale war- immerhin gibts da nur das Drahtgestell für den Brenner, während der C1 Drahtnetz und Dreifuß verwendet. Noch dazu wenn Helmut recht hat und runde Schalen weniger spritzen- ich denke da nur an den Versuch zum Natronlauge-Kochen (für die Seifenherstellung)... 'wenn es spritzt, hast Du zu stark erhitzt'... ja und dann? Die heiße, Natronlauge spritzende Schale mit der Reagenzglasklammer vom Brenner nehmen, oder doch lieber die Flamme auspusten und dabei die spritzende Lauge ins Auge bekommen? Aber Hauptsache der Kasten ist sicher, weil, man muß keine Säuren und Laugen zusätzlich beschaffen...

Vermutlich ist die Sache ja halb so wild- mich hat die Beschreibung aber nachhaltig nicht ermutigt den versuch nachzuvollziehen. Und vom Chemielehrer war auch kein fertiges Ätznatron zu bekommen- stattdessen haben wir kurz drauf in Klassenstärke Seife gekocht. Eine herrliche Schweinerei, wenn man Rindertalg verwendet.

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 05.01.2010, 15:38
von helmut
mc71 hat geschrieben:Und vom Chemielehrer war auch kein fertiges Ätznatron zu bekommen- stattdessen haben wir kurz drauf in Klassenstärke Seife gekocht. Eine herrliche Schweinerei, wenn man Rindertalg verwendet.
Was nicht verwunderlich ist! In vielen Büchern wird immer wieder darauf hingewiesen für solche Versuche Palmfett oder (bedingt) Schweinefett zu benutzen. (Am Besten eignet sich dazu das aus Schwarten (mit Speckschicht) ausgekochte Oleomargarin).

Alternativ könnte man noch eine einfache Pflanzenmargarine verwenden. Diese wird vorher erwärmt (bis zu Rauchen) damit Stärke und Emulgatorbestandteile sowie das beigefügte Wasser entfernt werden. Das so gewonnene Fett ist halbweich und besitzt ein eher bräunliches Aussehen. Dieses lässt sich dann mit Wasser verkochen, wobei erst der kochenden Lösung Natriumhydroxid bzw. Soda zugesetzt wird. (Das Wasser muss immer wieder ergänzt werden, da es sonst zu gefährlichem Spritzen der Lösung kommt). Erst nach mehrstündigem Verkochen wird dann allmählich das Fett in Seife umgewandelt. — Die echte Marseiller Seife erfordert ein Kochen über mehrere Tage !

Es wird klar, das die kleine Porzellanschale für so etwas nicht geeignet ist — es eignet sich eher dafür eine Porzellankasserolle mit Deckel. Auch die Menge ist zu gering bemessen, da zum Verkochen ja noch das Wasser dazu gegeben werden muss.

Aus diesem Grund wurde der Versuch später abgewandelt. Man nimmt eine echte Stearinkerze (z.B. DM-Markt) und gibt ein paar Gramm des abgeschnippselten Stearins in eine Schale mit heißer konzentrierter Soda-Lösung. Man rührt das Ganze unter Erhitzen längere Zeit um. Schließlich gibt man noch Salz in die Lösung und lässt erkalten. Die so hergestellte "Seife" ist fast reines Natriumstearat, hat aber weitgehend die Eigenschaften echter Seife.

Nun Soda bekommt man heute (wieder) in Drogerien und Natriumhydroxid gibt es auch im Elektronik-Fachhandel (es wird dort zum Entwickeln von Leiterplatten verwendet. Auf jeden Fall müssen aber Gesichtsschutz, Gummihandschuhe und Schutzbekleidung getragen werden. Die Herstellung von Seife ist kein Kinderspiel und kann zu schweren Unfällen führen.

In diesem Zusammenhang wundert es mich, dass hier Rinderfett verwendet wurde. Es lässt sich nämlich am schwersten verseifen!

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 06.01.2010, 20:50
von mc71
Dafür gibt es (bzw gab es damals) Rindertalg mit etwas Glück als Schlachtabfall 'für umme' vom örtlichen Metzger, erst recht wenn es 'für die Schule' sein soll. Versuch das mal im Supermarkt mit zwei Tafeln Palmin...

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 07.01.2010, 23:39
von Wilhelm
mc71 hat geschrieben:
Mich wundert allerdings, daß im AC2000 überhaupt eine flache Schale war- immerhin gibts da nur das Drahtgestell für den Brenner, während der C1 Drahtnetz und Dreifuß verwendet.

Auch hier habe ich einen kleinen Beitrag gemacht und verschieden Abdampfschalen aus Komos Kästen verglichen.

http://www.youtube.com/watch?v=Q7RGtIXpXFY


Ich möcht an dieser Stelle noch anmerken, das ich sehr wohl weiß, das meine Beiträge dem hohen Niveau anderer Mitglieder nicht das Wasser reichen können, dafür ist mein Kenntnistand nicht groß genug.

Allerdings versuche ich doch immer wieder Kleinigkeiten beizusteuern, ich schaue auch fast täglich ins Forum ob es irgendwelche neuen Beiträge gibt. Die Bilanz ist ernüchternd, dafür das ich hier Menschen kennenlernen durfte, die ich wegen ihres Augenscheinlich hohen Wissensstandes und Intelligenz sehr bewundere.
Das ganze schlägt sich aber leider Gottes hier (in Form von Beiträgen - es müssen doch nicht immer wissenschaftliche Abhandlungen sein ) nicht nieder, das bedauere ich sehr.

Re: Abdampfschale aus Allchemist von 1979

Verfasst: 13.01.2010, 20:54
von RalfGeiger
Hallo zusammen,

interessante Diskussion :-)

Nur der Vollständigkeit halber, ich habe in der Zwischenzeit auf ebay
eine Abdampfschale günstig ergattert. Versuche gemacht habe ich
noch keine, bin noch mit dem Kosmos E200 beschäftigt 8)

Viele Grüße
Ralf

Abdampfschale des C3000

Verfasst: 14.02.2010, 22:11
von Kosmos
Und ich habe vor einiger Zeit (noch bei der Fa. Obst) eine Abdampfschale für den C3000 bestellt, die auch wieder auf der Unterseite glasiert war.
mc71 hat geschrieben:Auf die Optik kommt es jedenfalls nciht so sehr an
Die mit der rauhen Unterseite lässt sich jedoch mit etwas Stahlfix oder Vergleichbarem, Küchenrolle und etwas Geduld auch sehr gut reinigen, so dass sie anschließend beinahe wie neu aussieht. Das anschließende Abspülen sollte man allerdings nicht vergessen, da es sonst beim nächsten Versuch (mindestens) etwas "geruchsvoll" werden könnte... :wink: