Bezug von Perhydrit-Tabletten
Moderator: suntri
Bezug von Perhydrit-Tabletten
Hallo zusammen,
weiß von Euch jemand, wo man noch Perhydrit-Tabletten herbekommt, so wie sie im All-chemist bzw. im C1 vorhanden waren? Der Zahn der Zeit und die hygroskopischen Eigenschaften dieser Verbindung haben die bei mir komplett verflüssigt. Ich hab schon in diversen Chemikalienkatalogen sowie bei Omikron nachgesehen, diese aber bislang nicht gefunden. Soweit ich weiß ist Perhydrit eine Anlagerugsverbindung von H2O2 an Harnstoff (auch Carbamidperoxid genannt).
Gruß
Platinboy
weiß von Euch jemand, wo man noch Perhydrit-Tabletten herbekommt, so wie sie im All-chemist bzw. im C1 vorhanden waren? Der Zahn der Zeit und die hygroskopischen Eigenschaften dieser Verbindung haben die bei mir komplett verflüssigt. Ich hab schon in diversen Chemikalienkatalogen sowie bei Omikron nachgesehen, diese aber bislang nicht gefunden. Soweit ich weiß ist Perhydrit eine Anlagerugsverbindung von H2O2 an Harnstoff (auch Carbamidperoxid genannt).
Gruß
Platinboy
Hallo,
Merck Darmstadt stellt diese noch her. M.W. verkauft Merck nicht an Endverbraucher. Bei Reiss Laborbedarf in Mainz sind sie im Onlinekatalog unter Nr. 1.07201.0100 für 26,30 Euro + Mwst. erhältlich (100 Stck. a 1g). Keine Ahnung, ob die versenden, ich habe dort noch nie eingekauft. Anrufen.
Bei mir hat sich auch fast alles verflüssigt, der Rest ist unwirksam. Mir egal, 3%ige Lösung (250ml) gibt es in der Apotheke für 2,95Euro (Fischar).
Grüße vom Chemiker
Merck Darmstadt stellt diese noch her. M.W. verkauft Merck nicht an Endverbraucher. Bei Reiss Laborbedarf in Mainz sind sie im Onlinekatalog unter Nr. 1.07201.0100 für 26,30 Euro + Mwst. erhältlich (100 Stck. a 1g). Keine Ahnung, ob die versenden, ich habe dort noch nie eingekauft. Anrufen.
Bei mir hat sich auch fast alles verflüssigt, der Rest ist unwirksam. Mir egal, 3%ige Lösung (250ml) gibt es in der Apotheke für 2,95Euro (Fischar).
Grüße vom Chemiker
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Warum hat Kosmos damal eigentlich die Perhydrit Tabletten beigegeben?, ist 3%iges Wasserstoffperoxid so instabil?, wir hatten noch nie Probleme.
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Ich vermute mal, dass Kosmos Probleme mit den Postversandvorschriften hatte. Flüssige brandfördernde Substanzen durften damals soweit ich weiß nicht per Post verschickt werden. Außerdem würde die geringste Verunreinigung der Plastikflasche (z.B. mit Rost) den Sauerstoff freisetzten und die Flasche zum bersten bringen. Ein Experimentierkasten muss in einem Ladenregal aber Jahre lang halten. (Ein Experimentierkasten hat schließlich kein Haltbarkeitsdatum). Die Perhydrit-Tabletten halten etwa 7 bis 8 Jahre und selbst danach läuft das Gläschen gar nicht oder nur wenig aus. So lange wird eine 3 %ige Lösung wahrscheinlich nicht halten
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Die Haltbarkeit von Perhydrit® und auch von Wasserstoffperoxid hält stark von den Lagerungsbedingungen ab (Lichteinfluss bzw. Temperatur). Ich persönlich bezweifele dass Perhydrit tatsächlich 7-8 Jahre (ohne stärkere Zersetzung) lagerfähig ist.Platinboy hat geschrieben: Die Perhydrit-Tabletten halten etwa 7 bis 8 Jahre und selbst danach läuft das Gläschen gar nicht oder nur wenig aus. So lange wird eine 3 %ige Lösung wahrscheinlich nicht halten
Wie auch immer, ein Experimentierkasten sollte ja im Idealfall ohne zusätzliche Chemikalien auskommen. Schon zu Zeiten des C1 war die Beschaffung nicht immer leicht gewesen und so ist es auch nicht verwunderlich wenn selbst alte, gebrauchte Kästen teilweise unbenutzte Säure- oder Laugenflaschen enthalten.
Entsprechend konnten dann nur wenige Versuche gemacht werden und so landete der Kasten schon sehr bald in eine Dunkle Ecke bis er schließlich bei Ebay oder sonst wo wieder auftaucht.
Die beigegebenen Plastikflaschen sind jedoch nicht so dicht wie sie es sein sollten (wir haben schon früher darüber diskutiert), ein Befüllen mit Säuren, Laugen oder Wasserstoffperoxid-Lösung schreit geradezu nach Desaster! (Selbst bei aufrechter Lagerung sind manche Kästen regelrecht zerfressen worden (einschließlich des Handbuches).
So ist auch bei den Perhydrit-Tablettenröhrchen manchmal die Umgebung des Kastens stark angegriffen (Ich glaube man hat auch bei den verschieden Auflagen versucht durch eine Neuanordnung der Chemikalien innerhalb des Kastens dies zu minimieren, weil Stoffe wie z. B. Kupfersulfat einen stärkeren Einfluss auf die Zersetzung haben als andere Stoffe!)
Ein Vorteil hat jedoch Perhydrit gegenüber Wasserstoffperoxid-Lösung: es lassen sich unterschiedliche Konzentrationen herstellen. So gelingt mancher Versuch eben leichter bzw. besser bei der vorgegebenen Flüssigkeitsmenge.
Die Nachbeschaffung war so lange kein Problem bis Kosmos die Lieferung einstellte.
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
3%iges Wasserstoffperoxid gabs damals für wenig Geld in der Drogerie- gibts wahrscheinlich heute auch noch, eher sind die Drogerien ausgestorben. Müßte ich mal nachfragen- 'meine' Drogerie existiert nämlich noch. Wenn ich mir jedenfalls die Liste an Stoffen ansehe, die das Chemie-Praktikum All-Chemist 'verbrät', dann wäre es auf den einen Posten auch nicht angekommen. Billiger als Perhydrit nachbestellen wars IIRC übrigens auch.
Und die Flaschen im C1... wer wird denn bitte jeweils Teilmengen abgefüllt haben, noch dazu in diese fummeligen, kippeligen Plastikdingelchen, wenn er die Chemikalien in ordentlichen Gebinden geliefert bekommt?
Und die Flaschen im C1... wer wird denn bitte jeweils Teilmengen abgefüllt haben, noch dazu in diese fummeligen, kippeligen Plastikdingelchen, wenn er die Chemikalien in ordentlichen Gebinden geliefert bekommt?
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Bin ich wirklich schon so alt? Nun, selbst in den 70ern als der C1 am den Markt kam, hatten viele Drogerien und vor allem Apotheken einen gewisssen Grundstock an Chemikalien (vor allem auf dem Lande). Kleinverpackungen (wie heute üblich bzw. schon nicht mehr üblich) gab es damals nicht. Man kaufte eben lose, vor allem wenn man ein Behältnis hatte. Das Abmessen der Chemikalien war wohl irgendwie im Grundpreis enthalten (200ml kosteten doppelt so viel wie 100ml), das Gebinde mußte jedoch extra bezahlt werden und eine 200ml Flasche kostet eben auch mehr.mc71 hat geschrieben: Und die Flaschen im C1... wer wird denn bitte jeweils Teilmengen abgefüllt haben, noch dazu in diese fummeligen, kippeligen Plastikdingelchen, wenn er die Chemikalien in ordentlichen Gebinden geliefert bekommt?
Wenn man also eine (günstige) Apotheke oder Drogerie gefunden hatte, war es allemal billiger gleich die leeren Flaschen befüllen zu lassen (sonst hätte man gerade mal 500 ml Schwefelsäure bekommen und vielleicht noch etwas Natronlauge). Leider war es aber schon damals in vielen Städten sehr schwierig geworden, sich diese Chemikalien zu beschaffen. (Internet gab's noch nicht).
Hinsichtlich der Wasserstofperoxid-Lösung würde ich mal in einer Apotheke nachfragen. Es ist immer noch ein viel gebrauchtes Desinfektionsmittel in der Medizin und Zahnmedizin. Sie sollte daher entweder vorrätig gehalten werden oder für den Kunden speziell angefertigt werden können.
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Gibts (noch) in der Apotheke allerdings keine 30%ige, wurde mir gesagt.helmut hat geschrieben:
Hinsichtlich der Wasserstofperoxid-Lösung würde ich mal in einer Apotheke nachfragen. Es ist immer noch ein viel gebrauchtes Desinfektionsmittel in der Medizin und Zahnmedizin. Sie sollte daher entweder vorrätig gehalten werden oder für den Kunden speziell angefertigt werden können.
- ChemieFreiheit
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Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Man bekommt sie in Tierbedarf-Shops im Internet, hier z.B. bei diesem amazon Händler: http://www.amazon.de/s/ref=bl_sr_pet-su ... ch-type=ss
Gruß,
ChemieFreiheit
ChemieFreiheit
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Im C1 ist das Handbuch in der "Urversion" ( Junge mit rotem Hemd) genau über den Flaschen gelagert, schon in der 2. Version (Junge mit grünem Hemd) rutschte das Handbuch ganz weg von den Flaschen, bestimmt nicht aus Jux und Dollerei. Besser wäre es gewesen vernünftige Flaschen ( wie es anscheinend in den englischen Modellen der Fall war und somit schon verfügbar waren) beizugeben. Wie lange diese "weniger guten" Flaschen bei Kosmos ihren Dienst verrichteten weiß man ja. Erst mit der Umstellung auf die jetzt aktuellen Modelle ( war so um 2011) aber auch schon vorher im nicht mehr erhältlichen "Forscherlabor Chemie" das ja eine Zeitlang parallel zu den C Modellen lief ( warum auch immer diese komische Modellpolitik). Ob die neuen Flaschen tatsächlich besser sind weiß ich nicht, müsste man mal befüllen und eine Zeitlang im Karton verbleiben lassen.helmut hat geschrieben:
Die beigegebenen Plastikflaschen sind jedoch nicht so dicht wie sie es sein sollten (wir haben schon früher darüber diskutiert), ein Befüllen mit Säuren, Laugen oder Wasserstoffperoxid-Lösung schreit geradezu nach Desaster! (Selbst bei aufrechter Lagerung sind manche Kästen regelrecht zerfressen worden (einschließlich des Handbuches).
So ist auch bei den Perhydrit-Tablettenröhrchen manchmal die Umgebung des Kastens stark angegriffen (Ich glaube man hat auch bei den verschieden Auflagen versucht durch eine Neuanordnung der Chemikalien innerhalb des Kastens dies zu minimieren, weil Stoffe wie z. B. Kupfersulfat einen stärkeren Einfluss auf die Zersetzung haben als andere Stoffe!)
Mein Arbeitskollege der damals einen C1 sein eigen nannte, ( ich leider nicht :( ) erzählte mir, das er die Flaschen aus dem Kasten immer mit zur Drogerie oder Apotheke genommen hat und dort auffüllen ließ. Es ist wohl schon so das die Flaschen sofern der Kasten in Benutzung war verwendet wurden, was man vermutlich nicht von allen sagen kann, weil halt ein C1 schon an's Eingemachte ging, manches Kind oder Jugendlichen überforderte oder einfach es nicht das war was die Eltern oder der/die Beschenkte sich vorgestellt hatten, deshalb auch heute noch ebay, wo all die Dach und Kellerfunde zum Vorschein kommen bzw. wieder Verkäufe von von Menschen die ihre Jugend nochmals......aber das kennen wir ja.mc71 hat geschrieben:3%iges Wasserstoffperoxid gabs damals für wenig Geld in der Drogerie- gibts wahrscheinlich heute auch noch, eher sind die Drogerien ausgestorben. Müßte ich mal nachfragen- 'meine' Drogerie existiert nämlich noch. Wenn ich mir jedenfalls die Liste an Stoffen ansehe, die das Chemie-Praktikum All-Chemist 'verbrät', dann wäre es auf den einen Posten auch nicht angekommen. Billiger als Perhydrit nachbestellen wars IIRC übrigens auch.
Und die Flaschen im C1... wer wird denn bitte jeweils Teilmengen abgefüllt haben, noch dazu in diese fummeligen, kippeligen Plastikdingelchen, wenn er die Chemikalien in ordentlichen Gebinden geliefert bekommt?
- Dateianhänge
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- So sieht ein ca. 30 Jahres altes Perhydrit Röhrchen aus einem All Chemist Praktikum aus. Interessant wäre es zu prüfen ob die darin enthaltene Flüssigkeit noch H2O2 ist. Jedenfalls schließt der Deckel so gut das nichts von der Flüssigkeit ausläuft.
- Perhydrit tabletten.JPG (53.86 KiB) 13059 mal betrachtet
- So sieht ein ca. 30 Jahres altes Perhydrit Röhrchen aus einem All Chemist Praktikum aus. Interessant wäre es zu prüfen ob die darin enthaltene Flüssigkeit noch H2O2 ist. Jedenfalls schließt der Deckel so gut das nichts von der Flüssigkeit ausläuft.
- Perhydrit tabletten.JPG (53.86 KiB) 13059 mal betrachtet
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
@Wilhelm: Nur weil es Dich interessiert ob die Flüssigkeit im Perhydrit-Röhrchen noch H2O2 enthält:
Im Rahmen meiner Haltbarkeitsuntersuchungen von Chemiekastenchemikalien habe ich auch das Perhydrit untersucht. Ergebnis: Es war nicht die geringste Spur an H2O2 nachweisbar. Allerdings war noch etwas Harnstoff vorhanden. (Perhydrit ist eine sog. "Anlagerungsverbindung" zwischen H2O2 und Harnstoff)
Im Rahmen meiner Haltbarkeitsuntersuchungen von Chemiekastenchemikalien habe ich auch das Perhydrit untersucht. Ergebnis: Es war nicht die geringste Spur an H2O2 nachweisbar. Allerdings war noch etwas Harnstoff vorhanden. (Perhydrit ist eine sog. "Anlagerungsverbindung" zwischen H2O2 und Harnstoff)
Re: Bezug von Perhydrit-Tabletten
Besten Dank Platinboy für diese Information. Der Kasten aus dem ich das Röhrchen habe hat im Inneren aber keinerlei Beschädigungen, dunkle Stellen oder Oxidationspuren. Hat mir dann doch keine Ruhe gelassen und ich habe das Röhrchen geöffnet, ein Paar Tropfen auf die Hand gegeben, dann der Geruch, eindeutig nach Ammoniak, leicht ölige Flüssigkeit, kein weißwerden der Haut, nur das orangene Etikett hat etwas abbekommen, die Stelle wurde weiß.